Sie kennen es, sie wollen in Ihrem Urlaub an den Strand, kommen voller Vorfreude dort an und finden anstatt von kristallklarem Wasser und Wellen ein Netz an Wasserpflanzen vor. Haben auch Sie immer gedacht, es seien Algen die an Land gespült worden sind und haben die Lust am Baden verloren? Wir erklären Ihnen heute, welches Naturphänomen Sie vorfinden, wenn der Strand voll damit ist.
Die Posidonia oceanica, die Posidonia Pflanze, bildet weit verzweigte Wurzeln und Sprossachsen und bis zu einen Meter lange Blätter. Nach der Blüte sterben die Blätter von der Spitze her ab und lösen sich von der Sprossachse. Sie fasern aus und spülen an Land, wo wir sie als lästig und eklig empfinden. Auch die Rhizome werden an den Strand gespült. Das sind die ingwerähnlichen Gebilde. Die filzigen Bälle stammen ebenfalls von der Posidonia. Viele Faserreste sammeln sich am Meeresboden an und werden vom Wellengang hin und her getrieben. Mit der Zeit verbinden sie sich und verfilzen. Sie werden zu einem Ball und schwemmen an den Strand Mit echten Seebällen, den beliebten Aquarienpflanzen, haben diese Bälle allerdings nichts zu tun.
Für viele Fische und Meerestiere wie Schnecken und Muscheln sind die Posidoniawiesen ein wichtiger Lebensraum. Das, was wir für eklig und störend empfinden, wenn wir am Strand damit in Berührung kommen, sind genaun diese abgestorbene Posedoniapflanzenreste. Eine wichtige Rolle für das Klima spielen diese Pflanzen in sofern, weil sie weit mehr Kohlendioxid als Wälder von der gleichen Größe speichern. Sie sorgen für klares Wasser, denn ihre Blätter fangen Schmutzpartikel auf. Und sie schützen die Strände vor Erosion, denn die langen Blätter agieren wie ein Riff, das den Wellengang abbremst. Genau aus diesem Grund fordern Umweltschützer , das Neptungras nicht vom Strand zu entfernen, denn bei Stürmen sorgt es dafür, dass der Sand nicht abgetragen wird.
Doch der Posedonia setzen Wasserverschmutzung, Anker und Klimawandel stark zu. Das Wasser wird zwat von organischen Substanzen gereinigt, aber wenn die Konzentration zu hoch ist, geht sie ein. Vor allem im Hochsommer ist das der Fall, genau dann, wenn die überlasteten Kläranlagen das Wasser nicht mehr genügend reinigen können, bevor sie es ins Meer abführen. Auf die Meereserwärmung reagiert die Posidonia besonders empfindlich. Aus diesem Grund ist sie streng geschützt und darf nicht vom Strand entfernt werden. Die Seebälle, die gerne als Souvenir mitgenommen werden, sind davon auch betroffen. Auf Posidoniafeldern zu ankern ist aus diesem Grund auch verboten. Die Anker die Löcher in die Felder reissen richten sehr großen Schaden an, weil die Pflanze nur extrem langsam wächst.
Seit Jahren schon kämpft auch das Aquarium Palma de Mallorca für die Erhaltung der Posedonia Pflanze umd setzt sich aktiv dafür ein, das dieses Naturphänomen weiterhin die Umwelt am Leben erhält.
Falls Sie also in Berührung mit den abgestorbenem Pflanzenresten kommen, schätzen Sie die Arbeit, die diese Pflanzen für unsere Umwelt tun.